,,Bunt sein – laut sein – unterwegs sein“

Johanna Eicker ist Berufsmusikerin und dadurch viel unterwegs. Dieses Wochenende spielt die Kölnerin gemeinsam mit ihrer Schwester auf dem gamescom city festival. Eine neue Erfahrung, neue Eindrücke, aber der immer gleiche Enthusiasmus: uns hat sie im Rahmen ihres Gigs von ihrem abwechslungsreichen Leben erzählt.

Dieses Wochenende spielst du auf dem gamescom city festival, wie kam es dazu?

Ich spiele dort als Bassistin in der Band meiner Schwester. Sie ist dort als Act gebucht worden – Kölner Klüngel, wie man so schön sagt.

Das heißt, ihr seid gemeinsam in der Musikbranche tätig?

Ja genau, wir haben auch eine ganz lange Zeit zusammen eine Band gehabt, die The Black Sheep hieß. Die Songs kann man auch heute noch auf Spotify hören. Mit der Band waren wir viel unterwegs und haben am Ende auch einen Plattenvertrag unterschrieben. Zu der Zeit waren wir sogar noch in der Schule. Nachdem das mit der Band aber nicht mehr so richtig weiter ging, haben wir beide ganz unterschiedliche Sachen gemacht, aber unsere Wege haben sich immer wieder gekreuzt. Wir spielen im Moment auch beide in der Fernsehband von Carolin Kebekus.

Auf welche musikalischen Themen können sich die Zuschauer:innen dann an diesem Wochenende von euch freuen ? 

Es ist Deutschpop und es geht textlich viel darum, wo man im Leben hin möchte als Mensch. Es geht darum, wie man sich als Person entwickeln will und ganz viel um die Frage, was man mit sich selbst so anfängt. Das Album, das sie jetzt herausgebracht hat und wovon wir dann auch auf dem Gamescom City Festival Lieder spielen werden, heißt Mehr. Darin geht es um das Motiv mehr vom Leben zu wollen und wie man das am besten hinbekommt.

Gibt es da keine Geschwisterrivalitäten, wenn ihr gemeinsam in der Musikbranche tätig seid?

Konkurrenz gab es bei uns eigentlich nie. Das einzige, woran ich mich erinnern kann, ist, dass sie mir öfter mein Schlagzeug geklaut hat. Das hat sich aber auch ganz schnell wieder eingegroovt, weil ich irgendwann auf Gitarre umgestiegen bin. Zwischenzeitlich war meine Schwester dann sogar Schlagzeugerin in meiner Schulband. Dass wir zusammen Musik machen, hat bis heute gehalten.

Also liegt das musikalische Talent in der Familie?

Ich habe das große Glück, dass ich in einer Familie voller Musiker aufgewachsen bin. Zuhause stand alles vom Klavier bis zur Geige meines Großvaters, wodurch ich dann meine Leidenschaft entwickelt habe. Meine Eltern haben es also geschafft, meiner Schwester und mir Musik schmackhaft zu machen – ganz ohne Zuckerbrot und Peitsche.

Gab es abseits des Einflusses deiner Eltern musikalische Vorbilder für dich?

Eine ganz große Inspiration waren und sind für mich die Foo Fighters, die höre ich total gerne laut im Auto.

Mittlerweile hast du es geschafft, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Welche Art von Musik spielst du?

Ich bin in verschiedene, bunt gemischte Projekte involviert. Als Kind habe ich mich sehr viel mit klassischer Musik beschäftigt. Aktuell spiele ich aber am liebsten E-Bass oder E-Gitarre und damit ist man im Pop oder Rock am besten aufgehoben.

Das sind ja sehr bunte und laute Genre. Findest du dich darin wieder?

Bunt sein, laut sein, viel unterwegs sein – beschreibt es genau richtig. Mit der Einstellung zu leben, jeden Tag neue Erfahrungen zu machen und neue Menschen kennen zu lernen, steckt sehr in mir und deshalb gefällt es mir auch so gut, in dieser Branche tätig zu sein. Gerade die Auslandserfahrungen schätze ich sehr, weil diese Lebenserfahrung mich einfach super glücklich gemacht hat. 

Du führst also ein sehr aufregendes Leben. Gibt es auch Momente, in denen dir das zu viel wird?

Ich war früher non-stop unterwegs. Da gab es schon Momente, in denen ich manchmal so beschäftigt war, dass ich mir die Frage gestellt habe, wer ich überhaupt bin. Mit Corona habe ich dann eine Zwangspause eingelegt und innerhalb dieser Zeit auch eine Tochter bekommen. Mittlerweile bin ich wieder gerne viel unterwegs, aber genauso gerne bin ich bei meiner Kleinen Zuhause.

Heute bist du aber nicht zuhause, sondern beim gamescom city festival auf der Bühne. Zockst du denn auch selbst Videospiele?

Ich zocke überhaupt nicht. Mein Mann spielt aber sehr viel und wenn ich ihm dabei manchmal über die Schulter schaue, erschrecke ich mich meistens zu Tode. Im Urlaub zocke ich höchstens mal ein verpixeltes Siedler-Spiel, das ich schon mit elf Jahren gespielt habe. Sehr nostalgisch also.