“Daumen hoch” für Suchtprävention!

Wie auch in den letzten Jahren ist auf dem Jugendforum NRW die Drogenhilfe Köln mit ihrer Web_Suchtstelle vertreten. Neben Informationsmaterial zum Thema Onlinesucht, können die Besucher auch an einem spannenden Quiz mit vielen Preisen teilnehmen. Als Hauptpreis gibt es einen Kugelschreiber mit integriertem vier Gigabyte USB-Stick. So will die Drogenhilfe Aufmerksamkeit erregen und die schwierige Nischenrolle überwinden, die sie auf der gamescom einnimmt. Denn anstatt den „Leuten auf die Nerven zu gehen“ – ein Klischee das viele Menschen von vorneherein abschreckt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen -, schafft das Quiz, das auch pädagogische Fragen enthält, einen spielerischen Zugang zur Thematik „Onlinesucht“. Wie viele Stunden Computer am Tag sind bedenklich? Wann spricht man von Sucht? All diese wissenswerten Informationen sind im Quiz enthalten.

Wem das noch nicht reicht, hat die Möglichkeit an einem zusätzlichen Computer einen Online-Selbsttest durchzuführen, der weiterführende Fragen beinhaltet. Ebenfalls einen Blick wert ist die Internetpräsenz der Web_Suchtstelle (www.websucht.info). Hier findet man auf einen Blick alles, was man wissen muss und kann bei Bedarf Kontakt mit den Mitarbeitern aufnehmen. Neben Beratungen für Eltern und Kinder, werden auch Fortbildungen und Schulungen für Pädagogen angeboten. Wer an Hilfsmitteln interessiert ist, dem sei auch der Onlineshop der Drogenhilfe www.drogisto.deempfohlen!

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Doch was denkt die Zielgruppe, sprich die Jugendlichen, selbst über das Konzept der Drogenhilfe? Um dies herauszufinden, führten wir mit Freiwilligen den Online-Selbsttest durch und befragten diese nach Sinn und Aussagekraft der Fragen. Sebastian, 20 Jahre alt, bemerkte die sehr unpersönliche und undifferenzierte Auswahl des Fragenkatalogs. „Als Journalist muss ich oft mit dem Computer arbeiten und habe daher auch eine erhöhte Onlinezeit. Da ist es doch klar, dass ich von dem Test in den Risikobereich eingestuft werde. Außerdem haben sehr viele der Fragen keine passende Antwort für mich“, so das Mitglied der Jugendredaktion. David und Moritz, beide 12 Jahre alt sind ähnlicher Meinung. Die Klassenkameraden können keine Auswirkungen von den steigenden Onlinezeiten auf ihr Sozialleben feststellen. „Computer, Smartphone und Tablet gehören heute einfach zu unserer Gesellschaft. Sie sind dabei, aber lenken uns nicht von anderen Aktivitäten ab. Die Gesamtzeit, die man online verbringt hat sicher Auswirkungen auf die Suchtbildung, aber wir brauchen das Internet heutzutage einfach oft, beispielsweise zur Informationssuche für die Schule.“

Die Drogenhilfe nimmt mit ihrem Stand trotzdem eine wichtige Rolle auf dem Jugendforum NRW ein. Auf einer Messe, bei der es sonst nur um den unterhaltenden Faktor der Spiele geht, darf auch nicht vergessen werden, dass im realen Leben Probleme mit diesen auftreten können. Exzessives Spielen kann sich negativ auf das Sozialleben auswirken, Entzugserscheinungen bei Sucht können schwere Folgen für etwa die Aufnahmefähigkeit in der Schule haben. Das sind leider keine Hirngespinste, sondern ernstzunehmende Aspekte des Gamings. Wir alle lieben Spiele, aber genauso müssen wir in der Lage sein, reflektierend und verantwortungsvoll mit diesen umzugehen. Darauf hinzuweisen ist notwendig und richtig, denn besonders jüngere Spieler können oftmals nicht richtig einschätzen, wie viel okay und wie viel zu viel des Guten ist. Daher gibt es von uns einen klaren „Daumen hoch“ für die Arbeit der Drogenhilfe Köln!