Foto: Activision

Call of Duty: Abstieg in die Irrelevanz?

Call of Duty war lange Zeit eines der beliebtesten Shooter-Games, brach mehrfach Verkaufsrekorde und zog die Fans jedes Jahr aufs Neue in den Bann. Doch seit einigen Jahren wächst die Kritik an der Reihe, die Verkaufszahlen gehen zurück und andere Shooter haben den früheren König des Marktes verdrängt. Steigt der einstige Platzhirsch in die Irrelevanz ab? 

Call of Duty begann als ein klassischer WW2-Shooter, der sich aber von der breiten Masse absetzen konnte. Er machte dem damaligen Marktführer Medal of Honor Konkurrenz in Sachen Missions- und Mapdesign sowie der Inszenierung. Bis zum dritten Teil der Reihe blieb dieses Konzept auch gleich, auch wenn immer weiter an der Verbesserung der Grafik und Inszenierung gearbeitet wurde. 

Ab dem vierten Teil änderte sich das aber: Mit Call of Duty 4: Modern Warfare ging das Spiel in eine neue Richtung und brachte mit modernem Setting frischen Wind in die Szene. Dieses noch sehr neue Konzept eines modernen Shooters wurde in den folgenden Jahren von vielen anderen Entwicklern aufgegriffen. Auch Activision machte mit dem Konzept weiter und brachte nur zwei Jahre später mit Modern Warfare 2 einen der beliebtesten Shooter aller Zeiten raus – mit immer noch großer Fanbase.  

Das Auf und Ab der Reihe 

Die Reihe hatte bis 2012/2013 ihre Hochzeit und bis auf die Battlefield-Reihe gab es auf dem Multiplayer-Shooter-Markt keine ernst zu nehmenden Konkurrenten. Doch dann wurde es ruhiger um die Reihe aus dem Hause Activision. Mit verschiedenen Entscheidungen machte sich die Reihe immer unbeliebter unter den Fans. So veränderte Activision große Teile des Gameplays, schuf neue Settings in der Zukunft und verzichtete bei Black Ops 4 schließlich komplett auf die Singleplayer-Kampagne. 

2019 wollte man das ändern: Ein neuer Modern Warfare-Teil, dieses Mal ein Reboot. Obwohl der Vorwurf im Raum stand, auf Nostalgie zu setzen, um die Verkäufe wieder anzukurbeln, konnte der Teil schließlich überzeugen und gute Verkäufe generieren. Auch durch eine neue Art des Multiplayers, jedenfalls neu für Activision: Warzone, ein Battle Royale-Modus. Nach dem Hype um PlayerUnknown’s Battlegrounds und Fortnite wollte Activision ein ähnliches Spiel herausbringen, zunächst mit großem Erfolg.  

Für über zwei Jahre war Warzone eines der beliebtesten Battle Royale, auch weil es separat und umsonst erhältlich war. Doch mit den Änderungen, die der Release von Call of Duty Vanguard brachte, wurde es ruhiger um Warzone. Vanguard wird momentan als eines der schlechtesten Call of Dutys aller Zeiten gewertet und wurde von Spieler:innen und Fachpresse zerrissen.  

Noch nicht tot 

Mit dem Release von Modern Warfare 2 2022 wurden viele der vorherigen Änderungen, wie die Map oder Änderungen an den Waffen, wieder zurückgenommen. Das und weiterer neuer Content geben vielen Warzone-Fans neue Hoffnung, dass doch auf ihre Kritik gehört wird.  

Nun aber ist es so weit: Dieses Jahr steht Modern Warfare 3 an. Auch ein Spiel, das den Namen eines früheren Teiles trägt. Call of Duty wurde mittlerweile schon viele Male von den Fans und der Presse für Tod erklärt, aber kam dennoch jedes Mal zurück.  

Viele der News, die über den neuen Teil an Licht kommen, geben Grund genug, erst einmal abzuwarten, anstatt die Reihe jetzt schon wieder provisorisch zu beerdigen. Die Beta und der finale Launch werden zeigen, ob wir hier wieder einen richtig guten Call of Duty-Teil haben.  

Und selbst wenn dieser Teil wieder nicht den Geschmack der Spieler:innen trifft, wird die Reihe doch irgendwann wieder auferstehen und den Fans ein Spiel geben, das sie wieder vor die Konsolen zieht. Denn eines bleibt immer gleich: Call of Duty verschwindet nicht, jedenfalls nicht für immer.