Eine Maschine, die sich nur mit Augenbewegungen steuern lässt? Klingt unglaublich, aber genau das haben Myrijam Stoetzer und Paul Foltin, 14 und 15 Jahre alt, erfunden: Den sogenannten Eyetracking-Rollstuhl.
Ich habe die Schüler aus Duisburg, die sich mit dieser Erfindung beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ beworben haben, getroffen und mit ihnen vor der Preisverleihung über ihr Projekt gesprochen.
Könntet ihr euer Projekt kurz vorstellen? Was genau habt ihr entwickelt?
Paul: Wir haben einen Rollstuhl entwickelt, den man mit den Augen steuern kann. Der Rollstuhl ist gedacht für behinderte Menschen, die zum Beispiel querschnittsgelähmt sind und nur noch die Augen bewegen können.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Rollstuhl zu entwickeln?
Paul: Wir haben uns schon länger für Eyetracking interessiert, also im Prinzip der komplette Vorgang die Pupille zu erkennen und damit unterschiedliche Dinge zu steuern. Wir haben uns dann gefragt, wie wir mit einem Eyetracker – bei uns ist das eine Brille, mit einer Kamera, die das Auge filmt – Menschen helfen können, die eine Behinderung haben und sind dann auf die Idee gekommen, diese Technik mit einem Rollstuhl zu verbinden.
Und wie funktioniert diese Technik genau?
Myrijam: Die Kamera filmt das Auge und überträgt das Bild vom Auge auf einen Bildschirm, der in verschiedene Bereiche eingeteilt ist. Je nach dem, in welchem Bereich das Auge erkannt wird, wird gefragt, ob der Rollstuhl in diese Richtung fahren soll. Das muss man erst mal bestätigen, bevor der Rollstuhl wirklich losfährt.
Was habt ihr in der Zukunft für Pläne mit eurem Projekt?
Paul: Im Moment ist das Projekt unter der „Creative Commons“-Lizenz veröffentlicht. Diese Lizenz besagt, dass jeder das Projekt nachbauen und verbessern, aber kein Geld damit verdienen darf. Wir wollten das Projekt so machen, dass auch ärmere Leute es nachbauen können, zum Beispiel in Entwicklungsländern. Deshalb haben wir den Rollstuhl auch so gebaut, dass man ihn möglichst preiswert nachbauen kann.
Vielen Dank und viel Glück mit eurem Projekt.
Mehr Informationen u.a. unter:
https://goo.gl/RYGiUT