Schneller, immer schneller muss es sein. Es zischen düstere Hochhäuser an der Rennstrecke vorbei, die spärlich mit Neontafeln ausgeleuchtet sind. Kaum erkennbare Schatten in der Ferne. Detailverliebt ist der Sci-Fi Racer “Pacer” definitiv. Unser Rennfahrer fährt neben futuristischen Städten auch durch malerische Landschaften von außerirdischen Planeten.
Alles nur ein Revival?
Ja, “Pacer” sieht schön aus. Es ist aber vor allem ein Versuch: Das Spiel wurde nämlich bereits 2015 unter dem Namen “Formula Fusion” von R8 Games herausgebracht. Vier Jahre später versuchen die Entwickler nun ein totes Spiel wiederzubeleben – inklusive Release für Xbox One, Playstation 4 und PC. Das soll vor allem durch einen Namenswechsel zu “Pacer” passieren. “Formula Fusion” wurde damals per Kickstarter finanziert, und sollte ein spiritueller Nachfolger zu “Wipeout 3” sein. In der Realität wurde der Racer allerdings mit mittelmäßigen Kritiken abgestraft.
Formula Fusion 2.0
Vor einigen Wochen gab es dann das Revival-Update: Neue Strecken, Fahrer, Modi, Onlinefeatures, ein Soundtrack vom Komponisten des “Wipeout“-Soundtracks – alles sollte besser sein. Die Fahrzeuge wurden angepasst, neue hinzugefügt und das Balancing überarbeitet. “Rennspielfans bezeichnen unser Spiel oft als zu einfach”, gab der Entwickler John Purdie lächelnd zu. Allerdings hätten es unerfahrene Spieler laut Developer-Team schwerer, mit dem Tempo des Spiels Schritt zu halten.
Solides Gameplay, verschenktes Potenzial
Dabei ist gerade das Tempo der Fahrzeuge die größte Stärke von “Pacer“. Besonders, wenn die Streckenränder bei höheren Geschwindigkeiten verschwimmen. Konkurrenzfähig ist das aber im Jahr 2019 nicht mehr. Wo “Wipeout 3” damals mit seinem hohen Tempo einen völlig neuen Standard für das Rennspielgenre gesetzt hat, ist “Pacer” mittlerweile nur eines von vielen. Mit Waffen-Powerups wie in “Wipeout” wird versucht, das Spiel interessanter zu gestalten. Ein “Wipeout” ist dem allerdings komplett voraus. Auch ein Battle-Royale-Modus sollte der Identitätskrise Abhilfe schaffen – dieser motiviert aber nicht auf Dauer.
Unser Fazit: Trotz des Relaunchs ist “Pacer” ein mittelmäßiger, aber unterhaltsamer Racer für zwischendurch ohne Tiefgang. Genau das bräuchte er aber, denn gerade im Bereich Langzeitmotivation bleibt vieles auf der Strecke.