Am Mittwoch führte die Jugendredaktion auf der gamescom ein Interview mit dem US-amerikanischen Schauspieler Casper van Dien, der für seine Rolle als Johnny Rico in den Starship Troopers-Filmen bekannt ist. In diese Rolle kehrt er im Spiel Starship Troopers: Extermination, das im Mai 2023 im Early Access erschienen ist, zurück. Auf der Gamescom 2024 präsentierte das Entwicklerstudio Off-World die Single-Player-Kampagne, die ab Oktober 2024 im fertigen Spiel verfügbar sein soll und erstmals die Figur Johnny Rico beinhaltet. Die Jugendredaktion sprach mit Casper van Dien über seine Rolle im Spiel, über das Spiel selbst und seine Erwartungen.
Wie würden Sie das Spiel Starship Troopers: Extermination in Ihren eigenen Worten beschreiben?
Starship Troopers: Extermination ist das richtige Spiel für diejenigen, die losziehen, Bugs (Bezeichnung für die Aliens, Anm. d. Red.) töten und dabei im Team kooperieren wollen. Am Anfang verlässt man das Raumschiff, baut eine Basis und sammelt Ressourcen. Während man die Basis baut, suchen andere die Ressourcen oder beschützen einen. Es gibt einen Sanitäter, einen Ingenieur und einen Scharfschützen. Sie alle müssen zusammenarbeiten. Es geht also um Teamwork – darum, zusammenzuarbeiten.
Haben Sie dadurch das Gefühl, dass sich Starship Troopers: Extermination von anderen Spielen unterscheidet?
Für mich fühlt es sich zumindest so an. Seit meiner Jugend habe ich nicht mehr viele Shooter gespielt, aber ich spiele jetzt diesen hier, und für mich fühlt es sich einfach anders an – besonders. Ich mag es nicht, wenn man sich über andere lustig macht – im Sinne von „Ha, du bist tot!“ –, weil man sich nicht füreinander interessiert. Ich bevorzuge es, Seite an Seite zu kämpfen und sich gegenseitig anzufeuern. Ich denke, das macht das Ganze positiver und spaßiger. Und ich denke, es zeigt, wie man ein Team aufbaut und zusammenhält.
Wie war es für Sie, für das Spiel zurück in die Rolle von Johnny Rico zu schlüpfen?
Starship Troopers gehört für mich zum Alltag. Auf der Straße ruft man mir Zitate aus dem Film entgegen, und ich liebe es. Manche erzählen mir auch, was der Film für sie bedeutet. Viele Frauen oder junge Männer berichten mir, dass sie den Film mit ihren Vätern gesehen haben. Soldaten haben mir gesagt, dass ich sie inspiriert habe, dem Militär beizutreten, und so weiter. Jedes Mal berührt es mich tief, und ich schätze es sehr, dass die Leute sich die Zeit nehmen, ihre Geschichten mit mir zu teilen.
Ich war also schon immer Johnny Rico, seit ich die Rolle bekommen habe. Daher bedeutet es mir viel, wieder in die Rolle zu schlüpfen. Es ist großartig zu sehen, wie all das Form annimmt – die Bugs und die Geschehnisse. Ich bin unglaublich begeistert. Die Entwickler haben sich größte Mühe gegeben, das Original zu würdigen, und man sieht, dass sie echte Fans sind.
Auf welche Weise spiegeln sich die Themen und Handlungen des Starship Troopers Film im Gameplay wider?
Ich denke, dass Starship Troopers: Extermination das Gefühl einfängt, selbst im Film zu sein. In den Filmen konnten wir nicht alles umsetzen, was wir wollten – aus Kostengründen. Daher konnten wir nicht immer dem Inhalt (der Romanvorlage, Anm. d. Red.) gerecht werden. Aber das Team von Off-World hat genau das geschafft. Sie haben die Bugs verbessert, jede Nahkampftechnik verfeinert, und auch die Uniformen sehen eindrucksvoller aus. Es sind dieselben wie im Film, aber es gibt zusätzliche Details und verschiedene Skins.
Was erhoffen Sie sich, nehmen Menschen von dem Spiel mit?
Ich hoffe, dass die Spielenden viel Spaß haben und die Kameradschaft erkennen – dass man Dinge nur im Team schafft, wie im Militär oder im echten Leben. Ich spiele das Spiel beispielsweise mit meiner Tochter und wir haben dabei sehr viel Spaß. Insgesamt hoffe ich, dass das Spiel den Menschen Spaß macht.
Wie war es, sich selbst als spielbaren Charakter zu sehen?
Es ist großartig, mich selbst als spielbaren Charakter zu sehen. Ich habe das gerade zum ersten Mal erlebt und nur ein bisschen vom Einzelspielermodus gespielt. In dem habe ich einen großen Sprechanteil. Das ist großartig, richtig spannend, und eine wirkliche Ehre. Ich habe schon für mehrere Starship Troopers-Spiele Stimmen eingesprochen – auch für andere Projekte wie Wing Commander 4. Aber wieder Teil des Franchises zu sein, das seit 28 Jahren zu meinem Leben gehört, bedeutet mir sehr viel. Großes Kompliment an die Filmemacher, dass sie etwas geschaffen haben, über das auch heute noch geredet wird und zu dem Spiele gemacht werden. Ich bin dankbar, ein Teil davon zu sein.
Wie hoffen Sie, werden die Reaktionen auf Ihren Charakter ausfallen?
Ich hoffe, dass die Menschen es genauso lieben werden wie ich. Ich hoffe, dass sie das Gefühl haben, selbst im Film zu sein, und dass sie das Spiel gemeinsam mit mir erleben.
Haben Sie bereits das Early Access Spiel gespielt? Welcher Aspekt gefiel Ihnen? Welcher gefiel Ihnen nicht?
Ja, ich spiele es die ganze Zeit, vier- bis fünfmal die Woche. Und dann streame ich es noch zusammen mit meiner Tochter. Es gefällt mir gut, sehr gut sogar. Es macht Spaß – alles daran. Das Gemetzel, aber auch mich selbst zu sehen, oder den Tanker-Bug, der plötzlich aus dem Boden kam. Ich freue mich schon darauf, ihn zu vernichten.
Bisher gibt es für mich nichts am Spiel zu kritisieren. Ich möchte sehen, wie es noch besser wird. Meine einzige Kritik wäre, dass ich noch nicht gut genug in dem Spiel bin, aber das wird schon.
Was waren Ihre Gedanken zu dem Skript des Spiels?
Als ich das Skript erhalten habe, gab es viel Dialog. Das Spiel hat mehr Dialoge, als ich in allen Filmen zusammen spreche. Ich habe mir alles angeschaut und überlegt, wann ich was sage, und habe ab und zu ein paar Zeilen ergänzt, genauso wie es die Entwickler getan haben. Sie sagten Dinge wie: „Warum versuchst du nicht mal das?“ Es war großartig. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, und so wurde es immer besser und besser. Dass die Dialoge nun im Spiel sind, finde ich fantastisch.
Was waren die besonderen Herausforderungen dabei, dem Charakter, den du zuvor im Film gespielt hast, eine Stimme im Spiel zu verleihen?
Vielleicht, dass ich sehr viel schreien muss, daher muss ich mit allem, was danach kommt, vorsichtig sein – damit meine Stimme nicht versagt.
Wie fühlt es sich für Sie an, ein Teil der Gamescom zu sein?
Ich liebe es, auf Comic-Cons und ähnliche Veranstaltungen zu gehen. Ich war auch auf einigen Game-Cons, beispielsweise ein paar in Los Angeles oder eine in San Francisco. Aber das ist meine erste Spielemesse in Deutschland.
Wie können Fans sich mit Ihnen in Verbindung setzen?
Man findet mich auf Instagram unter meinem Namen Casper van Dien. Ab und zu bin ich auch auf Twitter, beziehungsweise X. Aber meistens bin ich auf Instagram und Facebook.
Das Interview haben wir auf Englisch geführt.